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Was macht den Menschen zum Allergiker und was ein Allergen zum Allergen?
Pollen, Hausstaub oder Tierhaare – viele Menschen reagieren auf eigentlich harmlose Stoffe mit teils starken Symptomen. Allein in Deutschland gibt es rund 30 Millionen Allergiker. Doch warum treten Allergien überhaupt auf, und was ist ein Allergen? HNO-Arzt Dr. Bettinger aus Bad Homburg informiert Patienten.
Eine Allergie entsteht durch ein komplexes Wechselspiel zwischen den Faktoren Mensch, Allergen und Umwelt. Bei gesunden Menschen schützt das Immunsystem den Körper vor dem Eindringen gefährlicher Stoffe. Bei Allergikern hingegen wird die gleiche Abwehrreaktion auch bei harmlosen Substanzen ausgelöst. Die Symptome können dabei vielfältig sein und sind vielen Allergikern nur zu gut bekannt: Die Nase ist verstopft, die Augen tränen und auch Hautausschläge sowie Magen-Darm-Beschwerden können auftreten.
Die häufigsten Allergien werden durch die übermäßige Bildung von Antikörpern vom Typ Immunglobulin-E (IgE) verursacht, die sich auf bestimmten Zellen des Immunsystems ablagern und eine Entzündung der Schleimhaut bewirken. Die Zellen befinden sich in den Organen, die einen unmittelbaren Kontakt zur Außenwelt haben: den Atemwegen, der Haut, dem Verdauungstrakt.
Allergien in der HNO, was bewirkt die spezifische Immuntherapie?
Die einzig ursächlich wirksame Therapie von IgE-bedingten Allergien ist eine entsprechende allergenspezifische Immuntherapie (AIT). Bei einer solchen auch als Hyposensibilisierung bezeichneten Therapie soll langfristig die Toleranz des Körpers gegenüber den Allergenen erhöht werden, sodass die Symptome der Allergie nur noch abgeschwächt oder gar nicht mehr auftreten. So „gewöhnen“ sich die Abwehrzellen an das entsprechende Allergen und der Organismus wird desensibilisiert. Bei der Erzeugung einer immunologischen Toleranz sind viele komplexe Prozesse beteiligt.
Doch Voraussetzung, um die Therapie durchführen zu können, ist, dass die auslösenden Allergene genau identifiziert werden. Dazu werden verschiedene Hauttests durchgeführt. Ziel ist es, Immunglobulin-E als Allergieauslöser zu bestimmen. Da es zurzeit über 1.000 bekannte Allergene gibt, die sich in 35 bis 40 verschiedene Proteinfamilien einteilen lassen, ist zur Erkennung des richtigen Allergens ein erfahrener Arzt nötig. Auch in der HNO-Praxis von Dr. Bettinger in Bad Homburg bei Friedrichsdorf und Oberursel lassen sich solche Tests durchführen. Entsprechend der Allergie gibt es verschiedene Präparate mit Allergenextrakten in unterschiedlichen Zusammensetzungen und Konzentrationen, die dem Patienten dann verabreicht werden können. Durch die Therapie-Allergene-Verordnung wurde 2008 festgelegt, dass Extrakte, die einen der häufigsten die Allergie auslösenden Stoffe enthalten (zum Beispiel Erle, Hasel, Gräser, Hausstaubmilben) eine Zulassung des Paul-Ehrlich-Institutes benötigen.
Welche Anwendungsformen der allergenspezifischen Immuntherapie gibt es nun?
Die AIT kann auf mehreren Wegen durchgeführt werden:
- Eine sehr etablierte Form der AIT ist die subkutane Immuntherapie (SCIT), also die Injektion der löslichen Extrakte in das Unterhautfettgewebe. Der HNO-Arzt spritzt die Allergenlösung mit von Behandlung zu Behandlung steigender Dosis zumeist in die Rückseite des Oberarms.
- Bei der sublingualen Immuntherapie (SLIT) wird das Extrakt des Allergenauslösers über die Mundschleimhaut aufgenommen und deshalb als Schmelztablette oder Tropfen verabreicht. Allerdings kann es hier im Mundbereich zu juckenden Schleimhautschwellungen kommen, da der Körper auf die Allergene reagiert. Das ist zwar unangenehmem, aber grundsätzlich harmlos.
Bei beiden Formen – der SCIT und der SLIT – wird das Allergen von den sogenannten dendritischen Zellen aufgenommen, zum regionalen Lymphknoten transportiert und kommt dort in Berührung mit dem Immunsystem, welches so lernt, dass es sich bei dem Allergen um einen ungefährlichen Stoff handelt. So kann Patienten mit Allergien gezielt geholfen werden.
Auch ein sogenannter „Etagenwechsel“ der Allergie von den oberen Atemwegen, wie der Nase und den Nasennebenhöhlen, in die unteren Atemwege kann durch die Hyposensibilisierung verhindert werden und damit auch die Ausbildung eines allergischen Asthmas.
Allergiespezifische Immuntherapie in Ihrer HNO-Praxis in Bad Homburg
Wenn auch Sie den Verdacht haben, dass Sie oder ein Familienmitglied eine Allergie entwickelt haben, sollten Sie dies zeitnah testen lassen. Denn grundsätzlich gilt, sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen: Je kürzer die Dauer der Allergie bis zum Beginn der Behandlung war, desto höher sind die Erfolgschancen. Aus Erfahrung weiß HNO-Arzt Dr. Bettinger, dass Patienten, die seine Praxis in Bad Homburg in der Nähe von Friedrichsdorf und Oberursel für eine spezifische Immuntherapie aufsuchen, diese meist gut vertragen und sich die unerwünschten Allergie-Reaktionen ebenfalls gut behandeln lassen. Vereinbaren Sie einen Termin und lassen sich zu den Möglichkeiten der Immuntherapie beraten.